Laut Bloomberg nahmen im Jahr 1979 weniger als 5% der Fortune 100 Unternehmen einen Stellenabbau vor. 1994 waren es immerhin 45%, 2023 sollen es knapp 60% gewesen sein. #Personalabbau gehört in der US-Wirtschaft zum Alltag, ein Phänomen, das sich zusehends auch in #Europa bemerkbar macht.
Wir sprechen hier nicht von #Unternehmen, die (aus verschiedenen Gründen) in eine wirtschaftliche Schieflage geraten und demnach gezwungen sind, Mitarbeiter:innen abzubauen. Es geht vielmehr um eine gängige #Managementpraxis, die auf der Überzeugung basiert, dass ein regelmäßiger Stellenabbau nicht nur von Vorteil sondern für das Wohl eines Unternehmens unerlässlich ist.
Die Realität sieht anders aus …
Zum einen leiden die Menschen, denen gekündigt wurde. Zum anderen entstehen auch Kosten für Organisationen, die regelmäßig Menschen entlassen. Manager:innen dieser Firmen zeigen nachweislich weniger Bereitschaft, Zeit in die Rekrutierung neuer Mitarbeiter:innen sowie in deren #Coaching, #Training, und #Weiterentwicklung zu investieren.
Bei den „Überlebenden“ der Kündigungen sinken die #Arbeitsmoral und das Commitment, gleichzeitig steigt die #Fluktuation. Forscher schätzen, dass diese Auswirkungen etwa drei Jahre anhalten, bevor es zur nächsten Kündigungswelle kommt.
Personalabbau hat zudem selten den erhofften finanziellen Effekt. Die #Profitabilität leidet ebenso wie #Innovation und #Qualität. Auch wenn Investoren Entlassungen für ein oder zwei Tage mit höheren Aktienkursen begrüßen, sind diese mittel- und langfristig mit stagnierenden oder sogar fallenden Kursen verbunden. Das trifft insbesondere dann zu, wenn es zu keinen Änderungen hinsichtlich Geschäftsstrategie, #Governance, #Markenauftritt oder #Unternehmenskultur kommt.
Forscher der Harvard Business School konnten klar belegen, dass Massenkündigungen einen Vertrauensverlust zur Folge haben - die Verbindung zwischen Leistung und Belohnung wird durchtrennt. Wenn jemand 20 Jahre lang pflichtbewusst für ein Unternehmen arbeitet und dann aus einem vagen Grund wie „Umstrukturierung“ entlassen wird, zerbricht der psychologische Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Regelmäßiger Personalabbau ist eine (weit) verbreitete, jedoch zutiefst zerstörerische Geschäftspraxis, die Menschen, Unternehmen und Gesellschaft Schaden zufügt. In nachhaltig agierenden Unternehmen hat sie keinen Platz.
Photo Credit: Jason Redmond/AFP
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht auf LinkedIn am 14. März 2024.
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